Radio "Grüne Welle" vom 04.11.04


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Themen der Sendung vom 04.11.04 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Der "Kabarettungsdienst" des Gymnasiums Siegesstraße, Claudia K. (CK), Eva-Maria (E), Uli (U), Ralf (Ra), sowie Hadie in der Technik
Moderation: U

AutorIn: a , SprecherIn: s


Sarah & Peter: Ökostrom

Peter: Schau mal, Sarah! Da drüben wird eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach gebaut.

Sarah: Tatsächlich! Ist schon interessant mit der Solar-Energie. Wenn ich ein Haus und genügend Geld hätte, würde ich auch eine Anlage auf mein Dach bauen. Man kann sich das ja sogar fördern lassen...

Peter: Ich habe auch kein eigenes Haus, aber ich habe Strom aus erneuerbaren Energien.

Sarah: Ja, im gesamten Strommix in Deutschland sind mit Sicherheit einige Anlagen dabei. So gesehen, habe ich auch Sonnenstrom, aber ich habe eben keine schicke Anlage auf dem Dach.

Peter: Dann findest Du die Photovoltaik-Technik nur als Rennomierobjekt interessant?

Sarah: Öhh, nein, so kann man das nicht sagen...

Peter: Außerdem habe ich nicht vom deutschen Strommix oder vom Strom der Wuppertaler Stadtwerke gesprochen. Ich habe mich ganz bewußt für anderen Strom entschieden. Für Ökostrom von der Genossenschaft Greenpeace-Energy.

Sarah: Aber fließt jetzt aus Deiner Steckdose wirklich anderer Strom, als aus meiner?

Peter: Nein, dass nicht, aber mein Geld geht ausschließlich an Anbieter des sauberen Stroms.

Sarah: Das kann ich doch bei den Stadtwerken auch bekommen. 5 Cent mehr für eine kWh und ich habe in grünen Strom investiert.

Peter: Das wäre auch schon nicht schlecht. Allerdings zahlst Du bei diesem System immer noch eine Menge Geld für den alten Strommix, der auch Atomstrom und Kohlestrom enthält. Nur der Aufschlag und ein geringer Teil Deiner ursprünglichen Stromgebühr werden in den Neubau von umweltfreundlichen Anlagen investiert.

Sarah: Und Du zahlst nicht für den alten Strommix?

Peter: Nein, Greenpeace Energy liefert rund um die Uhr genau die Menge umweltfreundlichen Stroms an die Kunden, die diesen auch verbrauchen. Man kann sich sogar im Internet den aktuellen Strommix anschauen.

Sarah: Und wo bekommt Greenpeace-Energy den Strom her?

Peter: Die kaufen zu über 50% Strom aus regenerativen Energiequellen ein. Der Rest stammt aus hoch effizienten kraftwärme-gekoppelten Gasanlagen, die die Grundlast stellen. D.h. falls mal der Wind nicht wehen sollte und die Sonne auch nicht scheint...

Sarah: Aha, dann schaut die Genossenschaft, wer sowieso ein altes Wasserkraftwerk hat und gibt dem dann Dein schönes Geld...

Peter: Eben nicht! Es gibt tatsächlich einige schwarze Schafe unter den Ökostromanbietern. Meistens sind dies die alten großen Stromkonzerne. Die verkaufen Strom aus alten, längst abgeschriebenen Anlagen neu als sogenannten Ökostrom. Aber Greenpeace-Energy tut das nicht. Greenpeace Energy verpflichtet sich innerhalb von ein paar Jahren, genau so viele neue Anlagen zu bauen, wie benötigt werden, um den Strom für die neu hinzugekommenen Kunden zu liefern.

Sarah: Was kostet Dich der Spaß im Monat? Ein Rennomierobjekt ist der Ökostrom nicht gerade, da Deine Anstrengung für den Nachbarn nicht sichtbar wird.

Peter: Wenn viele Leute mitmachen, können wir damit eine Energiewende anstoßen und die alten Atom- und Kohlekraftwerke müssen abgeschaltet werden.

Sarah: Das beantwortet kaum meine Fragen. Ist das nicht eher eine Aufgabe der Politik, für die Energiewende zu sorgen? Es wird ja auch viel getan. Es gibt das Erneuerbare Energien-Gesetz, ohne das dort drüben auf dem Dach bestimmt keine neue Anlage entstehen würde und, und, und...

Peter: Es muß beides geben. Viel Idealismus braucht es für den Umstieg auf Ökostrom nicht und ein großes Loch reißt es auch nicht in Deinen Geldbeutel. Ich stelle mich gegen die Subvention alter Energien. Das beste an diesem Modell ist, dass der Einsatz meines Geldes regierungsunabhängig erfolgt. Egal, ob die aktuelle Regierung Ökostrom fördert. Ich tue es. Wenn genügend Leute mitmachen, erreichen wir damit eine Menge.