Radio "Grüne Welle" vom 01.09.05


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Themen der Sendung vom 01.09.05 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Claudia K. (CK), Eva-Maria (E), Uli (U), Ralf (Ra) sowie Hadie in der Technik
Moderation: U

AutorIn: a , SprecherIn: s


Umweltsoap "Sarah & Peter": Der Bioladen

Peter: Ich bin gleich soweit. Nimm Dir schon mal was zu trinken. Da ist auch Cola!

Sarah: Super! Mensch, Peter, Dein Kühlschrank ist ja fast leer. Aha, da ist ja die Cola. – Diese Sorte kenne ich noch nicht.

Peter: Das ist ja auch Biocola. Probier doch mal.

Sarah: Schon dabei...mhh, schmeckt interessant aber gewöhnungsbedürftig.

Peter: Ich mag sie ganz gerne, vor allem ist sie nicht so süss, während die „normale“ Cola ja größtenteils aus Zucker besteht.

Sarah: Bei Dir diese Cola zu trinken ist, wie wenn man in einem fremden Land etwas komisches zu Essen angeboten bekommt und auf jeden Fall probieren sollte. Schon irgendwie ein kleines Abenteuer. Aber jetzt habe ich Hunger und Dein Kühlschrank ist leer. Wollen wir Pommes essen, oder Pizza bestellen?

Peter: Das ist ja mal wieder typisch, ich finde Du gehst nicht gut mit Dir um.

Sarah: Wie meinst Du das, ich habe Hunger auf Pommes!

Peter: Du solltest nicht gerade am Essen sparen. Nach Fastfood fühle ich mich immer müde und schwer. Komm lass uns doch in den Bioladen gehen und etwas Richtiges zu essen kaufen. Dann können wir was zusammen kochen.

Sarah: O.K. Das wird dann das Biocola-Abenteuer Teil 2...

Peter: Hast Du außerdem mal darüber nachgedacht, wie das Essen produziert wird?

Sarah: Ja, habe ich, aber jetzt habe ich Hunger.

Peter: Prima, im Bioladen schmeckt es nicht nur besser, sondern bei der Herstellung der Lebensmittel müssen bestimmte Richtlinien für den ökologischen Landbau eingehalten werden.

Sarah: Bestimmte Richtlinien? Und wer legt die fest? Bei dem Eiermann auf dem Markt kaufe ich bestimmt keine losen Bioeier.

Peter: Na, das solltest Du aber, denn wenn es Bioeier sind, ist z.B. gewährleistet, dass die Hühner artgerecht gehalten werden und nicht in viel zu kleinen Boxen eingesperrt sind. Außerdem bekommen sie möglichst Biofutter, das aus dem eigenen Betrieb stammt. Für die Behandlung von Krankheiten ist der Vorrang von pflanzlichen Mitteln vorgesehen.

Sarah: Und jetzt willst Du mir wahrscheinlich von glücklichen Tomaten erzählen.

Peter: Ja, allgemein gilt für pflanzliche Produkte, dass keine Pestizide eingesetzt werden dürfen und keine unter hohem Energieaufwand produzierten Mineraldünger.

Sarah: Na, von mir aus. Wir können ja Zuckermais mit Butter machen und dazu Schnitzel mit Kartoffeln essen. – Na, von mir aus auch Tofuwurst, wenn es sein muss.

Peter: Mais ist gut. Der darf bei Bio nicht einmal gentechnisch manipuliert sein.

Sarah: Über Biosiegel haben wir uns ja schon einmal unterhalten. Aber wenn ich jetzt den Mais kaufe und den Bioladen verlassen habe, ist außer dem Loch in meinem Portemonnaie kein Unterschied mehr zu merken, fürchte ich.

Peter: Warte, bis Du es probiert hast. Für die Leute die etwas Geld sparen wollen, gibt es auch im Supermarkt teilweise preiswertere Bioprodukte, zu erkennen an dem EU-Biosiegel.

Sarah: Preisdumping bei Bioprodukten scheint mir insgesamt etwas kontraproduktiv, ist aber bestimmt besser als gar keine Bioprodukte zu kaufen.

Peter: Das stimmt. Zumal die kleineren Bauernhöfe meist an die Bioläden verkaufen und sich nur deshalb halten können. Zudem gibt es im Bioladen häufig auch Lebensmittel, die von Anbauverbänden zertifiziert sind, die noch strengere ökologische Maßstäbe haben.

Sarah: Weißt Du, ich hab wirklich Hunger. Lass uns Vollkornnudeln mit Tomatensoße nehmen, das ist auch fast Fastfood und trotzdem gesund.

Peter: O.K., aber wir nehmen noch einen Salat dazu ...und Nachtisch darf natürlich auch nicht fehlen, z.B. einen leckeren Biojoghurt.

Sarah: Das war ja klar. Na, besser als Bio-Kindergries mit Mandelpaste.

Peter: Na, dann pack mal den Rucksack und lass uns gehen.