Radio "Grüne Welle" vom 06.08.98


Themen der Sendung vom 06.08.98 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Anja (A), Ralf (Ra), Ilona (I), Nicole (N), Matthias (M), Rieke (Ri), sowie Hardy in der Technik

AutorIn: a , SprecherIn: s


Stellungnahme der Greenpeace Gruppe Wuppertal
zum Agenda 21-Papier der Stadt Wuppertal

1992 wurde auf der Konferenz fuer Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen in Rio de Janeiro die Agenda 21, also ein Handlungsprogramm fuer das 21. Jahrhundert, von 178 Staaten unterzeichnet. Es wurde erkannt, dass es nicht moeglich ist, den derzeitigen Lebensstil der sogenannten Ersten Welt auf die gesamte Erde und auf zukuenftige Generationen zu uebertragen. In der Agenda 21 wurden sowohl Richtlinien fuer umweltpolitisches als auch fuer soziales und wirtschaftliches Handeln aufgenommen. Gleichzeitig verpflichteten sich die Staaten, kommunale Agenda 21-Prozesse durchzufuehren, bei denen - Zitat - "durch Konsultationen und Herstellung eines Konsenses [...] die Kommunen von ihren Buergern und von oertlichen Organisationen lernen [sollen] und fuer die Formulierung der am besten geeigneten Strategien die erforderlichen Informationen erlangen." (Zitat Ende). 1994 wurde die "Europaeische Kampagne zukunftsbestaendiger Staedte und Gemeinden" initiiert und die beteiligten Kommunen unterzeichneten die "Charta von Aalborg", in der sie sich verpflichten, in den Prozess zur Aufstellung einer lokalen Agenda 21 einzutreten. Im November 1995 dann unterzeichnete die Stadt Wuppertal ebenfalls die "Charta von Aalborg". Ende 1997 wurde seitens der Stadt ein "Entwurf eines Handlungsprogramms 'zukunftsfaehiges Wuppertal' " erstellt. Dies wurde in der Oeffentlichkeit bisher kaum bekannt gemacht.

Nun wurden - recht kurzfristig - die Verbaende und Institutionen in Wuppertal um Kritik und Verbesserungen gebeten. Greenpeace Wuppertal hat - trotz der knappen Frist von 2 Monaten bis zum 31.07.98 - eine umfangreiche schriftliche Stellungnahme zu dem Entwurf in allen Greenpeace-relevanten Themen abgegeben.

Als Voraussetzung fuer eine zukunftsfaehige Entwicklung sieht Greenpeace Wuppertal - im Gegensatz zu den Aussagen im Entwurf der Stadt - die Feststellung, dass der Bereich Umwelt nicht gleichberechtigt neben den Bereichen Wirtschaft und Soziales steht, sondern die Grundlage fuer beide darstellt. Weiterhin muss fuer eine nachhaltige Entwicklung das Vorsorgeprinzip gelten.

In den Teilbereichen Wirtschaft, Stoffstroeme, privater Konsum, Gesundheit, Klimaschutz und Energieeinsparung, Luftreinhaltung und Laermschutz, Naturschutz, Gewaesserschutz, Verkehr, Freizeit, Bauen, Jugend und Oeffentlichkeitsarbeit sind viele konkrete Vorschlaege ausgefuehrt, deren Hintergruende in Greenpeace-Studien ausfuehrlich belegt werden und die teilweise jetzt schon in einigen Staedten durchgefuehrt werden.

Beispiele der von Greenpeace geforderten Massnahmen sind die oekologische Waldnutzung, Verzicht auf Gentechnik in der Landwirtschaft, Verbot von Pestiziden und allgemeiner Trinkwasserschutz, die vollstaendige Umsetzung der Klimaschutzmassnahmen, die in von der Stadt selbst in Auftrag gegebenen Studien aufgefuehrt sind, Energieeinsparung in allen Bereichen und die konsequente Nutzung von alternativen Energien.

Im Bereich Verkehr haelt Greenpeace Wuppertal einen Erhalt der Verbesserungen im oeffentlichen Personennahverkehr fuer notwendig und fordert eine weitere Foerderung der umweltfreundlichen Verkehrsmittel. Dieser Bereich darf nicht der kurzsichtigen populaeren Meinungsmache gegen den OePNV zum Opfer fallen, die sich nach der Buskap-Diskussion in Wuppertal verstaerkt hat.

Am Mittwoch, den 19.08.98 haben die Verbaende Gelegenheit, ihre Meinung zusammengefasst in einer Anhoerung darzulegen. Greenpeace Wuppertal wird aber zusaetzlich zu der Teilnahme an der Anhoerung noch eine Pressekonferenz zu der vorgelegten Stellungnahme veranstalten, um diese der breiten Oeffentlichkeit vorzustellen. Genaueres kann der lokalen Presse entnommen werden. In den naechsten Wochen besteht dann auch die Moeglichkeit, die ca. 50-seitige Stellungnahme bei der Greenpeace Gruppe Wuppertal zum Selbstkostenpreis zu bestellen.

Naehere Informationen gibt es unter der Telefonnummer

44 17 80

oder unter der Adresse

Greenpeace Wuppertal
Doeppersberg 20
42103 Wuppertal.