Radio "Grüne Welle" vom 03.05.01


Themen der Sendung vom 03.05.01 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Ilona S. (IS), Claudia (Cl), Nora (No), Thomas (Th), Ralf (Ra) sowie Hardy in der Technik
Moderation: Ra

AutorIn: a , SprecherIn: s


Klimagipfel in Bonn

Auf dem UN-Umweltgipfel in Rio de Janeiro vor 9 Jahren hat die internationale Gemeinschaft festgestellt, dass der durch den Menschen verursachte Treibhauseffekt eine der groessten globalen Umweltbedrohungen ist. Damals bekannten sich die Vertreter der Industrienationen wortreich zur Verringerung des wichtigsten Treibhausgases CO2.

Die Bilanz ist jedoch ernuechternd: Statt zu sinken steigt der jaehrliche CO2-Ausstoss jaehrlich. Konkrete Massnahmen zum Klimaschutz lassen trotz mehrerer Folgeverhandlungen auf sich warten. Auch die Klimaschutzverhandlungen in Den Haag im November letzten Jahres sind aufgrund des massiven Widerstandes der USA gescheitert.

Mitte/Ende Juli soll nun wieder eine Klimanachfolgekonferenz in Bonn stattfinden, auf der die Politiker vermutlich wieder zu keinem festen Ergebnis kommen werden, sondern weiterhin ueber sogenannte "Flexible Mechanismen", wie z.B. den Handel mit Emmissionsrechten debattieren werden, die den Staaten ermoeglichen sollen sich doch noch irgendwie vor der auferlegten Treibhausgasverringerung zu druecken.

Und das, obwohl das Klimagremium der Vereinten Nationen erst vor Kurzem herausgefunden hat, dass sich die Erde in den naechsten 100 Jahren noch staerker erwaermen wird, als bisher angenommen; obwohl Wetterextreme zunehmen und die Gletscher sowie das Eis an den Polen beginnen zu schmelzen. Aus diesem Grund werden die Greenpeace-JugendAGs waehrend der Klimakonferenz in Bonn in verschiedenen Aktionen praesent sein und ihre Forderungen den Politikern darlegen. Sie moechten Buerger und Politiker fuer das Thema Klima sensibilisieren, verdeutlichen, dass es um ihre Zukunft geht, durchsetzen, dass weltweit Treibhausgasemissionen verringert werden, was nur durch eine Wende in der Energiepolitik zu erreichen ist.

Die gesamten Aktionen stehen unter dem Motto "Karneval seit Rio", da seit dem UN-Umweltgipfel in Rio noch keine entscheidenden Schritte in Richtung Klimaschutz getan wurden und das Thema von Seiten vieler Politiker nicht ernster genommen wird als Karneval.

Auch wir, Greenpeace-JugendAG Wupppertal, werden im Vorfeld der Konferenz kommenden Mittwoch, dem 9.Mai in der Elberfelder Innenstadt Unterschriften auf schwarzen Luftballons sammeln und fuer den Klimaschutz demonstrieren. Die gesammelten Unterschriften, die unsere Forderungen verdeutlichen, werden dann in Bonn den Politikern praesentiert werden.


Erfolg beim Schutz des Great Bear Regenwaldes

Der folgende Beitrag zeigt, dass mit Hartnaeckigkeit und Verbraucherprotesten sehr wohl etwas bewegt werden kann! Die Greenpeace-Kampagne zum Schutz des kanadischen Urwaldes erbrachte vor kurzem einen grossen Erfolg.

Greenpeace und fuehrende kanadische Holzkonzerne, deren Produkte auch von deutschen Papierherstellern, Verlagen und Holzfirmen importiert werden, haben Anfang April diesen Jahres eine Einigung zum Schutz des Regenwaldes an der kanadischen Westkueste erzielt. Die Holzfirmen haben zugesagt, in 20 noch unberuehrten Taelern des Great Bear-Regenwaldes in British Columbia nicht mehr einzuschlagen. Das entspricht einer geschuetzten Waldflaeche von ca. 600.000 Hektar.

Fuer weitere 68 Taeler mit einer Gesamtflaeche von ca. 500.000 Hektar soll ein 12 bis 24-monatiger Einschlagstopp gelten. In dieser Zeit wird ein Schutzplan fuer diese Taeler erstellt. Damit ist insgesamt mehr als die Haelfte des Great-Bear Regenwaldes, der ungefaehr so gross wie Hessen ist, vorerst vor der Abholzung sicher.

Trotzdem ist der Regenwald noch nicht gerettet. Jetzt muss ein dauerhaftes oekologisches Schutz- und Nutzungskonzept entwickelt werden. Die Waldtaeler mit ueber 1000-jaehrigen Baeumen sind Lebensraum von Baeren, aber auch Weisskopf-Seeadlern, Woelfen und zahlreichen Lachspopulationen.

In den vergangenen Jahren hatte Greenpeace in Deutschland zahlreiche Aktionen bei Kunden kanadischer Holzfirmen durchgefuehrt. Haeuptlinge der kanadischen Nuxalk-Indianer schnitzten waehrend einer Deutschland-Tour einen Totempfahl, um auf die Kahlschlaege in ihren Waeldern hinzuweisen. Erst im Dezember letzten Jahres protestierten "Wuetende Grossmuetter" aus Kanada bei den grossen Papierherstellern und Holzhaendlern gegen die Zerstoerung ihrer heimischen Waelder.

Auf Einladung von Greenpeace reisten 1999 Vertreter der deutschen Papierhersteller und Zeitschriftenverleger nach Kanada, um sich ein Bild von der Urwaldzerstoerung zu machen. Greenpeace-Aktivisten hatten in zahlreichen europaeischen Laendern, aber auch in Japan und den USA immer wieder Frachter behindert, die kanadisches Holz oder Zellstoff anlieferten.

Greenpeace wird auch in Zukunft am Ball bleiben und hofft weiterhin auf Eure tatkraeftige Unterstuetzung. Wer zum Thema Wald oder Papier Informationen haben oder auch lokal arbeiten moechte, der kann sich melden bei Greenpeace Wuppertal unter der Telefonnummer 0202 / 44 17 80.