Radio "Grüne Welle" vom 03.02.05


Themen der Sendung vom 03.02.05 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Miriam E. (ME), Frank (F), Olaf (O), Uli (U), Ralf (Ra) sowie Hadie in der Technik
Moderation: U

AutorIn: a , SprecherIn: s


Vergleich von WSW- und Greenpeace energy-Strom

Was für eine Überraschung! Vor gut einem Monat bekam ich von meinem alten Stromversorger, den Wuppertaler Stadtwerken, zum ersten Mal seit langem wieder einen Brief. Ich war gespannt, was sie von mir wollten. Unter der Überschrift "Lust auf eine Taschengelderhöhung?" wurde ich beworben, wieder zu einem der WSW-Stromangebote zurückzukehren, die doch günstiger seien, als bei meinem jetzigen Stromanbieter. Ein komischer Vergleich, denn der versorgt mich mit klima- und umweltfreundlichem Ökostrom und nicht mit dem althergebrachten, schmutzigeren Stommix vor allem aus Kohle und Kernkraft. Und für Ökostrom bin ich persönlich gerne bereit etwas mehr zu bezahlen.

Nun war ich aber dennoch neugierig geworden, wieviel Geld ich denn im Zweifelsfall für meinen Ökostrom überhaupt noch mehr bezahle. Angeboten wurden mir 2 verschiedene WSW-Tarife. Demnach bezahle ich bei meinem Verbrauch von gut 1.300 kWh im Jahr einmal rund 3,80 Euro und das andere Mal sogar nur 50 ct pro Monat mehr als für den herkömmlichen Strom der WSW. Ich bin beruhigt, das ist mir umweltfreundliche Stromerzeugung alle mal wert. Übrigens für das Ökostromangebot der WSW würde ich sogar mehr als bei meinem Anbieter bezahlen. Das erklärt auch, warum Sie mir hierzu kein Angebot gemacht hatten, obwohl ich ja zu einem Ökostromanbieter gewechselt bin.

Doch nun frage ich mich noch, wie haben sich die Preise für herkömmlichen, schmutzigen "Billig"-Strom und die meines Ökostromanbieters seit meinem Wechsel denn verändert. Bezahle ich nun vielleicht noch mehr drauf als vor ein paar Jahren?

Nix da, schon wieder ein dicker Pluspunkt für meinen Ökostrom! Bei den WSW hätte ich für meinen Strombezug in 2004 einen Preisanstieg um etwa satte 27 % im Vergleich zum Jahr 2000 erlebt. Dagegen hat mein Ökostromanbieter in der gleichen Zeit seinen Haushaltstarif nur um rd. 3 % erhöht. Und damit nicht genug: die WSW haben zum Jahresbeginn 2005 eine weitere Preiserhöhung um durchschnittlich 6,5 % angekündigt, während die Preise bei meinem Ökostromanbieter konstant bleiben. Die genannten Preiserhöhungen der WSW sind aber beileibe kein Einzelfall. In den letzten Jahren betrug der durchschnittliche Preisanstieg in der Strombranche zwischen 15 und 20 % und viele Anbieter von so genanntem Billig-Strom haben ihre Strompreise um einige Prozentpunkte erhöht. Die Preis-Schere zwischen schmutzigem Billigstrom und umweltfreundlichem Ökostrom schließt sich also und vielleicht schon bald werde ich für meinen umweltfreundlichen Strom nicht mehr mehr, sondern eventuell sogar spürbar weniger bezahlen.

Ein Wechsel zu einem guten Ökostromanbieter wird sich in Zukunft also doppelt lohnen, für die Umwelt und mein Portemonnaie! Für weitere Informationen zum Thema Stromwechsel oder zu Ökostromangeboten steht ihnen die lokale Greenpeace Gruppe Wuppertal gerne zur Verfügung.

Und beim nächsten Mal hören Sie, wie sich unsere Strompreise zusammensetzen und warum die meisten Stromanbieter ihre Strompreise wirklich erhöhen!