Radio "Grüne Welle" vom 01.12.05


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Themen der Sendung vom 01.12.05 Schallwellen

MitarbeiterInnen der Sendung:
Eva (E), Tatjana (T), Claudia K. (CK), Miriam E. (ME), Ralf (Ra) sowie Hadie in der Technik
Moderation: ME

AutorIn: a , SprecherIn: s


Umweltsoap "Sarah & Peter": Wärmedämmung

Peter: Brrr... Sag mal Sarah, ist Dir denn nicht kalt?

Sarah: Doch, etwas kühl ist es schon, aber ich habe einen dicken Pullover an und finde es nicht so schlimm. Ich versuche möglichst wenig zu heizen.

Peter: Ressourcen und Energie einzusparen ist immer löblich. Aber so kalt, dass man den Atem sieht muss es nicht sein.

Sarah: Jetzt übertreibst Du aber. Außerdem wollen wir ja sowieso gleich wieder gehen. Im Radio habe ich gehört, dass die Heizöl-Preise schon wieder gestiegen sind und aus irgendeinem Grund steigen dann auch die Gaspreise. Wenn ich unnötig viel heize, kommen also ungeahnte Kosten auf mich zu und ich muss noch alle Weihnachtsgeschenke kaufen und bin momentan sowieso dauernd pleite.

Peter: Interessante Stelle um mit dem Sparen anzufangen.

Sarah: Tja, irgendwo muss man anfangen und ich komme fast nur zum Schlafen her.

Peter: Wie sieht es denn mit der Wärmedämmung Deiner Wohnung aus?

Sarah: Es ist ein Jahrhundertwendehaus und soweit ich weiß ist hier alles völlig ungedämmt. Besonders unangenehm finde ich, dass ich zwei Außenwände habe und den Keller unter mir. Dazu kommt, dass die Wand zum Flur dünn ist. Da kann ich gleich die Fenster aufreißen und hoffen, dass meine Zentralheizung für einen neuen Sommer sorgt.

Peter: Klingt nach einer schlechten Ausgangslage. Du könntest umziehen, oder besser noch Deine Vermieterin überreden in eine nachträgliche Dämmung zu investieren.

Sarah: Momentan scheint sie keine große Lust dazu zu haben. Vielleicht hilft mir demnächst der Gebäudeenergiepass, aber dieses Jahr hilft wohl nur sparsam heizen. Dafür ist meine Grundmiete ja recht günstig.

Peter: Was ist der Gebäudeenergiepass?

Sarah: Ach, ab 2006 verpflichtet die EU-Richtlinie für die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden alle Mitgliedsstaaten, dafür zu sorgen, dass Gebäudeenergiepässe für Neu- und Altbauten erstellt werden müssen. Über so einen Pass werden die Energieverbräuche von Häusern vergleichbar, und ich kann als Mieter sehen, worauf ich mich einlasse.

Peter: Klingt ja toll. Aber wenn ich notorisch viel heize, verbrauche ich mehr als Du, egal wie gut der Dämmstandard ist.

Sarah: Das stimmt. Aber wenn Du deinen energieeffizienten Kühlschrank absichtlich offen lässt, kannst Du die Stromrechnung auch in die Höhe treiben. Auf jeden Fall kriegt meine Vermieterin mit der Anpassung der Energieeinsparverordung eine zusätzliche Motivation in diesem Haus nachzurüsten. Sie kann es sich ja fördern lassen.

Peter: Wo Du gerade beim Kühlschrank warst... Viel hängt natürlich vom Nutzerverhalten ab. Ist es vielleicht deshalb hier so kalt, weil irgendwo in Deiner Wohnung ein Fenster aufsteht?

Sarah: Klar, ich habe auf beiden Seiten der Wohnung IMMER ein Fenster auf! Ich möchte doch, dass Du weißt, wenn ein Wind weht.... Aber mal im Ernst. Natürlich habe ich das Fenster nicht auf. Ich lüfte immer stoßweise um Energie zu sparen und damit hat es sich.

Peter: Das ist gut. Auf diese Weise wird die Wärme in der Wohnung gehalten, weil die nur die warme Luft entweicht. Die Wohnung, also die Möbel und Wände kühlen aber langsamer aus und sind vom Stoßlüften nicht betroffen. So wird es nach dem Schließen der Fenster schnell wieder warm. - Falls es vorher jemals warm war...

Sarah: Ich habe gelesen, dass man pro Grad Temperatur ungefähr 6% der Heizenergie einsparen kann.

Peter: Und das war der Moment in dem Du beschlossen hast Gewinn zu machen?

Sarah: Hör auf zu nörgeln und lass uns gehen. Ich lade Dich unterwegs zu einem Glühwein ein.

Peter: Ein warmer Kakao im eine Welt-Laden wäre mir sogar noch lieber.

Sarah: Prima, dann kann ich auch gleich einen fairen Adventskalender kaufen.